KINO ELEMENTAR

2014 | Room Installation | 24 Film Projectors

Das Kino ist so vielfältig, dass man seine ureigensten Bestandteile gerne vergisst. Und es ist beeindruckend, dass aus im Grunde einfachen Ingredienzien etwas so großes wie das Kino werden kann. "Kino elementar" setzt bei den physischen Bestandteilen an: der Apparatur. Diese liegt üblicherweise im Verborgenen und soll nicht spürbar werden. Doch die Entmaterialisierung der Bilder in der Digitalität schürt ein Verlangen nach der Sichtbarkeit dieser greifbaren Elemente. Das Aufbrechen der Konventionen im Expanded Cinema der 60iger Jahre war ein Angriff gegen die verkrusteten Gepflogenheiten einer Institution. Nun scheint es notwendig, die Kruste vom Fundament der Bewegtbildapparatur zu kratzen. Nicht aus nostalgischen Gründen. Nicht um die Maschinen als Fetisch, als Platzhalter für das Flüchtige, Ungreifbare und ständig Verschwindende auf der Kinoleinwand zu benutzen. Sondern um ihre eigenständige Ästhetik als Komponente zu begreifen. Eine Sammlung von Schmalfilm-Projektoren, die ihr Licht ohne Film übereinander an die Wand werfen, macht allein die Maschine zum Ereignis. Durch die Überlagerung der Projektionen und dem Rattern der Geräte entsteht ein Film ohne Film. In dieser Entleerung steckt die sinnliche Basis jedes Filmes. Siegfried A. Fruhauf